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Fachartikel > Psychologische Sicherheit im Vertrieb

Wie Sie ein Team fĂŒhren, das Fehler offen anspricht und dadurch schneller lernt


Tipp 1: Offene Kommunikation beginnt bei der FĂŒhrungskraft

Ein Team wird nur so offen, wie die FĂŒhrungskraft es vormacht. Vertriebler beobachten sehr genau, wie Sie als FĂŒhrungskraft mit Fehlern umgehen. Entscheidend ist daher, dass Sie selbst transparent ĂŒber Unsicherheiten sprechen oder eigene Fehlentscheidungen reflektieren.

Ein Satz wie: „Ich habe diese Prognose falsch eingeschĂ€tzt – lassen Sie uns gemeinsam analysieren, warum“ wirkt stĂ€rker als jede Motivationsrede. Damit signalisieren Sie: Fehler sind kein Makel, sondern Information.

Tipp 2: Fehleranalyse ohne Schuldzuweisung

Viele Vertriebsmeetings gleiten unbewusst in Schuldzuschreibungen ab: „Warum haben Sie den Deal verloren?“ – „Warum wurde das Ziel verfehlt?“

Solche Fragen erzeugen Druck, aber keinen Erkenntnisgewinn. Setzen Sie stattdessen auf neutrale, lernorientierte Fragen:

  • „Welche Annahme hat sich als falsch herausgestellt?“
  • „Welche Signale haben wir ĂŒbersehen?“
  • „Was wĂŒrden wir heute anders machen?“

Das verÀndert sofort die Denkweise: vom Verteidigen zum Verstehen.

Tipp 3: Erfolgs- und Misserfolgsstorys ritualisieren

In vielen Teams werden Erfolge gefeiert – Misserfolge jedoch verschwiegen. Das erzeugt Verzerrung: Niemand sieht echte Muster, niemand lernt aus realen Risiken. FĂŒhren Sie regelmĂ€ĂŸige kurze „Lernrunden“ ein, in denen je ein Beispiel aus beiden Kategorien vorgestellt wird:

  • Ein Erfolg, bei dem klar wird, warum er gelang
  • Ein Fehlschlag, bei dem offen gesagt wird, welche Hypothesen nicht stimmten.

Der Effekt: Ihr Team sammelt praktisch verwertbares Wissen aus echten Situationen – und verliert die Angst davor, SchwĂ€chen zu zeigen.

Tipp 4: Sicherheit macht mutig – und Mut macht schneller

Psychologische Sicherheit bedeutet nicht, alles weichzuspĂŒlen. Im Gegenteil: Sie schafft die Grundlage fĂŒr mutiges Verhalten. VerkĂ€ufer, die keine Angst vor Fehlern haben, probieren neue GesprĂ€chseinstiege aus, stellen kritische Fragen im KundengesprĂ€ch frĂŒher, melden Risiken rechtzeitig und sagen klar, wenn eine Chance ĂŒberschĂ€tzt wird.

Meine Anregung heute deshalb:
Wenn Sie psychologische Sicherheit stĂ€rken wollen, mĂŒssen Sie Verhalten bestĂ€rken – nicht nur Resultate. Loben Sie Mitarbeiter nicht nur, wenn ein Deal gewonnen wird, sondern auch, wenn sie offen und frĂŒhzeitig Risiken melden oder eine falsche EinschĂ€tzung korrigieren. Beispiel: „Danke, dass Sie den Kunden realistisch eingestuft haben. Das spart uns Zeit und Fokus.“ So entsteht eine Kultur, in der Offenheit und nicht das Verschweigen belohnt wird.

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